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Leben und Werk
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Aljoscha beschäftigt sich in seinen Zeichnungen, Skulpturen und Installationen mit Themen wie der Biologie und der Lehre des Lebens sowie des Bioismus, der als utopisches Modell von neuartig erdachten Lebensformen bzw. Lebewesen dient, aber auch mit den großen philosophischen und wissenschaftlichen Fragen zum Leben an sich. So sagt er: »Ich betrachte die Kunst als eine der höchsten humanen Tätigkeiten. Sie stellt für mich eine Philosophie dar, vielleicht sogar eine Religion. In diesem Sinne versuche ich eine ästhetische Utopie zu schaffen.«
Seine filigran, futuristisch anmutenden Acrylobjekte sowie Installationen aus farbig pigmentierten Acrylglas haben skulpturalen wie malerischen Charakter. Dabei spielt die Zeichnung und Malerei, eine wesentliche Rolle, die am Beginn seines künstlerischen Arbeitsprozesses stehen. Erst das Experimentieren mit der Malerei bzw. der Farbe haben ihn in die Dreidimensionalität geführt. Die Transparenz und Fragilität des Materials sowie das ephemere der Form ist bewusst gewählt, denn durch seinen schwebenden Zustand wird Beweglichkeit und Dynamik evoziert. Inspiriert von der organischen Form unseres Mikrokosmos möchte der Künstler, der gleichzeitig Wissenschaftler ist, neue Zusammenhänge schaffen, die in Unendlichkeit, Unbeschreiblichkeit und Unbekanntheit wurzeln. Das innere Erscheinungsbild, das »biofuturistische Erhabenheit und Glückseligkeit« ausstrahlt, interessiert ihn ebenso wie das äußere, wodurch scheinbar willkürliche Aneinanderreihung von einzelnen Skulpturen ein größeres ganzes zu einem Organismus wird.
Die kleinen Skulpturen, biologisch, organisch anmutenden Objekte erinnern zeitweise an die filigrane Beschaffenheit von Korallen bzw. an eine Ästhetik, wie sie nur in der Natur vorzufinden sind. Aljoscha kreiert mit seiner ganz individuellen Formensprache neue Welten und stellt dabei Fragen, die das Individuum und seine Freiheit betreffen und hinterfragt gleichzeitig die gesellschaftlichen Prozesse aus bioethischer Sicht.
Ausstellungstitel wie »peak experience« sind eine logische Fortsetzung des Themas der Installation »Eine Biologie des Glücks« von 2017, welche im Kunstraum Dornbirn verwirklicht wurde. Dieser Begriff stammt aus biologischen Studien über die menschlichen Hochgefühle und einzigartigen Lebenserfahrungen, wo die Euphorie und der Gefühlsüberschwang, Eudämonie und Daseinsfreude sowie der Idealismus eine zentrale Rolle spielen. Diese Begriffe, welche im ästhetischen Sinne mit biofuturistischen visuellen Erfahrungen verknüpft sind.
Aljoscha, 1974 als Aleksey Alekseevich Potupin in Glukhov in der Ukraine geboren, war von 2001 bis 2002 Gasthörer an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Konrad Klapheck und studierte 2006 auf der internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg bei Shirin Neshat. 2008 erhielt er den 1. Preis in Skulptur auf der XXXV. Premio Bancaja, Valencia, Spanien und 2009 den Skulpturpreis »Schlosspark 2009« in Köln. Im Jahr 2010 findet das Installationsprojekt »bioism uprooting populus« statt, welches durch die Karin Abt-Straubinger Stiftung in Stuttgart gefördert wurde. Im November 2018 vertritt Aljoscha in der Ausstellung »1914/1918 – Not Then, Not Now, Not Ever« im Deutschen Bundestag, welche zum 100. Mal an das Ende des 1. Weltkrieges erinnern soll, die Ukraine. Seine Werke sind in zahlreichen Privatsammlungen und Museen vertreten, darunter im Erarta Museum of Contemporary Art in St. Petersburg, im Kupferstichkabinett Berlin sowie im State Museum of contemporary Art in Thessaloniki.
Der Künstler lebt und arbeitet seit 2003 in Düsseldorf.
Biografie
1974 | geboren in Glukhov, UA |
2001/02 | Gasthörer an der Kunstakademie Düsseldorf, DE, bei Prof. Konrad Klapheck |
2006 | Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg, AT, in der Klasse Shirin Neshat und Shoja Azari |
lebt und arbeitet in Düsseldorf, DE |
Preise und Auszeichnungen
2008 | 1. Preis für Skulptur – XXXV Premio Bancaja de Escultura, Fundación Bancaja, Valencia, ES |
Werke (Auswahl)
Videos
2022: Aljoscha vor »Mutter-Heimat« in Kiew
16. März 2022 / © Aljoscha
Einzelausstellungen (Auswahl)
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Gruppenausstellungen (Auswahl)
2005 | ArToll Kunstlabor, Bedburg-Hau, DE |
AUSSTELLUNGEN BEI BECK & EGGELING (AUSWAHL)
Publikationen
Aljoscha. B-Meetings 2009–2012
- Künstler: Aljoscha
Herausgeber: Beck & Eggeling Kunstverlag
Text: Georg Elben
Design: Beck & Eggeling (Linda Inconi) - Englisch, Deutsch
Hardcover, 28 x 21 cm
48 Seiten, 62 Abbildungen - Beck & Eggeling Kunstverlag, 2012
ISBN 978-3-93091976-5 - 20 €
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Aljoscha. Objects
- Künstler: Aljoscha
Herausgeber: Ute Eggeling, Michael Beck
Text: Antonia Lehmann-Tolkmitt - Englisch, Deutsch
Hardcover, 28,5 x 22,2 cm
67 Seiten, 66 Abbildungen - Beck & Eggeling Kunstverlag, 2008
ISBN 978-3-93091952-9 - 25 €
Bibliografie
Aljoscha, Eine Biologie des Glücks, hg. von Thomas Häusle (Ausst.-Kat. Kunstraum Dornbirn), Dornbirn 2018 Aljoscha, A Biology Of Happiness, hg. von Thomas Häusle (Ausst.-Kat. Kunstraum Dornbirn), Dornbirn 2018 Aljoscha, The Gates Of The Sun And The Land Of Dreams, 2017 |