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1. Oktober – 27. November 2022,
Eröffnung: 30. September 2022, 18 Uhr,
In Kooperation mit dem Botanischen Garten der Universität Rostock realisiert die Kunsthalle Rostock ein übergreifendes Kooperationsprojekt, in der naturwissenschaftliche Forschung und Kunst in den Dialog treten.
Ausgehend von der Tatsache, dass Wasser die unabdingbare Voraussetzung für die Anwesenheit von organischem Leben ist, verfolgt dieses Projekt das Ziel, die adäquaten Umgangsformen mit Naturressourcen, insbesondere von Wasser, und deren Wertschätzung zu stärken, sowie künftige potentielle Anpassungsstrategien an den Klimawandel zu beleuchten. Die beteiligten Institutionen werden durch Vernetzung mit internationalen Kooperationspartnern ein innovatives interdisziplinares Programm entwickeln.
Im Fokus des Projekts steht die Beschäftigung mit austrocknungstoleranten „Wiederauferstehungspflanzen“, die vor allem in den Tropen auf Felsen wachsen. Diese Pflanzen sind in der Lage, lange Perioden, etwa Wochen, Monate oder gar Jahre, im ausgetrockneten Zustand zu überleben. Rostocker Botaniker aus der Arbeitsgruppevon Prof. Dr. Stefan Porembski forschen über trockenheitsresistente Pflanzen in Afrika, Asien und Südamerika. In Zukunft könnte es möglich sein, die Fähigkeit zur Austrocknungstoleranz auf landwirtschaftliche Nutzpflanzen zu übertragen, die dann weniger durch Dürren gefährdet wären. Aufgrund des anthropogen verursachten Klimawandels werden auch in urbanen Lebensräumen u.a. Gärten und Parkanlagen, Pflanzen mit einem geringeren Wasserbedarf in Zukunft eine größere Rolle spielen. Die vorhergesagte geringere Verfügbarkeit von Wasser wird für alle Menschen sichtbare Folgen in seiner Umwelt hinterlassen (u.a. Austrocknen von Gewässern, Waldbrände).
In der Zeit von Goethe und in der Romantik spielte die Nachahmung der Natur eine große Rolle in den künstlerischen Darstellungen. Die zeitgenössische Kunst kann und will sich diesen Luxus nicht mehr leisten. Sie beschäftigt sich heute mit der Wiedergabe der Realität zur Veranschaulichung von Themen und als Wegweiser zu einem nachhaltigeren Lebensstil, um die Naturressourcen Erde, Luft und Wasser für zukünftige Generationen zu erhalten. Die Kuratorin Tereza de Arruda hat internationale Künstler:innen für dieses Projekt eingeladen, die sich mit der Natur, den Naturelementen und deren Symbiose mit der Menschheit in ihren künstlerischen Œuvres auseinandersetzen. Sie vertreten verschiedene Kulturen und Ethnien, die in ihrer Essenz einer bestimmten Spiritualität, Mythologie und Technologie im Umgang mit der Natur folgen. Die auszustellenden Arbeiten sind Installationen, Objekte, Malereien, Fotografien und ortsspezifische Werke von u.a. Eva & Adele, Francisco de Almeida, Birgit Brenner, Caetano Dias, Jaider Esbell, José Gomes, Yuan Gong, HAP Grieshaber, Rhys Himsworth, Sandra Vásquez de la Horra, Han Seok Hyun, Ingar Krauss, Anna McCarthy, Giacomo Orth, Jina Park, Veronika Pfaffinger, Luzia Simons, Vivan Sundaram, Armarinhos Teixeira und Thomas Wrede.