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Face to Face-Gespräch
mit Thomas Wrede und Prof. Dr. Robert Fleck
Bildvortrag und Buchvorstellung
29. Oktober, 19 Uhr
Bilker Str. 4–5
Anlässlich dieses Gesprächs zeigt Thomas Wrede eine begleitende Interimsausstellung mit neuen Arbeiten aus seinem Gletscherprojekt sowie den frühen Werkreihen Samsø und Die Vögel stehen in der Luft und schreien aus den 1990er Jahren. Die Präsentation ist bis zum 22. November zu sehen.
Bitte beachten Sie die Terminänderung:
Die Veranstaltung findet nun am 29. Oktober 2025, 19 Uhr statt.
Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um Anmeldung bis zum 27. Oktober per Telefon unter 0211 4915890 und per Email: andrea.knop@beck-eggeling.de.
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Seit Jahrzehnten setzt sich Thomas Wrede immer wieder mit Vergänglichkeit, Erinnerung und Inszenierung in und mit der Natur auseinander. In seinem Bildvortrag nimmt er uns mit auf die dänische Insel Samsø: Die gleichnamige Serie aus den 1990er Jahren zeigt eine Deponie von Folien, die zuvor in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Teilweise wurden sie auch vergraben, doch Wind und Regen legten sie nach und nach wieder frei. In den Fotografien erscheint das leblose Plastik mit einer fast körperlichen Präsenz – als wäre es selbst Teil der Natur geworden.
Parallel dazu entstand die Serie Die Vögel stehen in der Luft und schreien, die Augenblicke einer unvermittelten Konfrontation zwischen Natur und Mensch zeigt. Thomas Wrede macht darin den sogenannten Vogelschlag sichtbar – jenen Moment, in dem Vögel, oft mit tragischem Ausgang, gegen Glasscheiben prallen und leichte Abdrücke hinterlassen. Durch ein minutiöses fotografisches Verfahren vergrößert er diese kaum sichtbaren Spuren aus Fett, Federn oder Staub um ein Vielfaches und verleiht den Spuren eine eindrückliche Gegenwart. Diese Fotografien inspirierten die Komponistin Isabel Mundry zu ihrer Sinfonie Flugsand, die 1998 in München uraufgeführt wurde.
Diese frühen Werkgruppen treten in Dialog mit neuen Arbeiten seines seit 2017 fortlaufenden Gletscherprojekts, die hier erstmals gezeigt werden. Sie machen die dramatischen Veränderungen der Eislandschaften sichtbar und zeigen, wie man versucht, sie mit Abdeckungen vor den Folgen des Klimawandels zu bewahren. Dabei richtet Thomas Wrede seinen Blick nicht nur auf die verhüllten Oberflächen der Eismassen, sondern auch in das Innere von Gletscherhöhlen, wo durch das Abschmelzen Licht, Schichten und eingeschlossene Luftblasen hervortreten.
Weitere Gletscherfotografien zeigt derzeit die Leica Galerie Düsseldorf in der Ausstellung „Weiß war der Schnee – Thomas Wrede“, die vom 2. Oktober 2025 bis zum 10. Januar 2026 zu sehen ist.
Robert Fleck wird den Bildvortrag kommentieren und zugleich seine Publikation Kunst & Ökologie vorstellen. Darin zeichnet er nach, wie Kunst seit der Renaissance die Natur und die Umwelt dargestellt und reflektiert hat – von der Landschaftsmalerei über Romantik und Impressionismus bis hin zu Land Art und zeitgenössischen Positionen. Rund 50 zentrale Werke aus Vergangenheit und Gegenwart werden so im Kontext von Natur, Umwelt und Klima neu lesbar. Im Zentrum stehen die Fragen: Wie hat Kunst über die Epochen hinweg Natur und Umwelt visualisiert, und welche Rolle kann sie heute in Zeiten von Klimawandel und ökologischer Krise spielen?
Robert Fleck
Kunst und Ökologie
Edition Konturen, Wien/Hamburg 2023
184 Seiten, 48 farbige Abb.
€ 34,00
Über Robert Fleck:
Robert Fleck ist ein renommierter Kunsthistoriker, Ausstellungskurator und ehemaliger Professor für „Kunst und Öffentlichkeit“ an der Kunstakademie Düsseldorf sowie Leiter der Akademie-Galerie in Düsseldorf. Er war von 2004 bis 2008 Direktor der Deichtorhallen Hamburg und anschließend bis 2012 Intendant der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. In seinen Publikationen und Ausstellungen widmet er sich besonders dem Verhältnis von Kunst, Gesellschaft und aktuellen ökologischen Fragestellungen.
Über Thomas Wrede:
international tätiger Fotograf und Medienkünstler; seit 2015 Professor für Fotografie und Medienkunst an der Hochschule der bildenden Künste Essen. Sein Gletscherprojekt, an dem der Fotokünstler seit 2017 arbeitet, wurde mehrfach ausgestellt, zuletzt im Rahmen der „Glaciers in Focus“ (Outdoor Panel Exhibition) am UNESCO-Hauptquartier in Paris, der 2025 eine Ausstellungstour durch verschiedene Metropolen folgte.
Fotografien seines Gletscherprojekts fanden Eingang in renommierten Sammlungen, z.B. Museum für angewandte Kunst, MAK Wien; Kunsthalle Emden; Kunstmuseum Bonn; Vontobel Bank Zürich.
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