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Leben und Werk
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Heribert C. Ottersbachs Malerei ist die Malerei der leisen Töne, eine Malerei, die ihre beständige Wirkung aus der Tiefe unzähliger Farbschichten entfaltet. Leitmotiv ist dabei die ständige Frage nach der Aktualität des gemalten Bildes.
Seine Anfänge erlebt Heribert C. Ottersbach in der extrem vitalen Kunstszene der 1980er-Jahre in Köln. Sein Duktus ist damals noch gestisch, manchmal expressiv. Schnell macht er sich im Rahmen der Künstler bemerkbar, die zu dieser Zeit auf dem ehemaligen Industriegelände der Stollwerck Schokoladenfabrik von sich Reden machen, u.a. mit Ausstellungen wie »Profil« 1983 und »Der Hang zum Pathos« 1986.
Früh setzt sein Interesse für Geschichte und Erinnerung ein, zunächst in Form selbst erfundener Bilder, denen das Rheinische Landesmuseum in Bonn 1993 eine große Einzelausstellung widmet.
Nach einer kurzen abstrahierenden Werkphase, fängt Ottersbach in den 1990er-Jahren an, mit fremdem Bildmaterial zu arbeiten. Er ordnet in Archiven vorgefundene Bilder der Geschichte neu, überarbeitet und transformiert sie in der Malerei. Dabei behandelt er die Themen seines Interesses meist assoziativ.
1997 ist seine 44-teilige Arbeit »o.T. (Jugend)« in der viel beachteten Ausstellung »Deutschlandbilder« im Gropius-Bau zu sehen. 2003 zeigt das Museum Folkwang in Essen »ECHTZEIT.6889«, ein Werkkomplex zur jüngeren deutschen Geschichte von der 68-er Bewegung bis zum Mauerfall in 1989.
2007 widmet die Kunsthalle Tübingen Heribert C. Ottersbach eine umfangreiche Werkschau. 2008 zeigt das Institut Mathildenhöhe in Darmstadt eine Einzelausstellung mit Architekturbildern. Zwei weitere Einzelausstellungen wenden sich noch im selben Jahr im Museum Villa Stuck in München und in der Hamburger Kunsthalle dem Thema Landschaft zu. 2012 sind im Forum Kunst Rottweil die Porträts zu sehen.
Ottersbach dekliniert die klassischen Genres der Malerei durch und befragt diese auf zeitgenössische Relevanz. Er verinnerlicht und nutzt zu diesem Zweck die Resultate und die technischen Möglichkeiten anderer mit der Malerei konkurrierenden Medien zur Produktion von Bildern. Der Endlosspeicher jener digital verfügbaren Bilder unserer Gegenwart liefert die Grundlage für seine am Computer entstandenen Vorkompositionen. Er prüft jedes Bild ‒ fremde und eigene ‒ auf Verwendbarkeit und Nutzen für die Malerei, bevor er sich für eine Weiterverwendung entscheidet. Nur das gemalte Bild, das sich in der kurzlebigen Bilderflut der Gegenwart bewährt, ist für ihn von Interesse.
Biografie
1960 | geboren in Köln, DE |
1979 – 1983 | Studium der Kunst, Germanistik und Philosophie in Köln, DE |
1982 – 1987 | Atelier in der ehemaligen Stollwerckfabrik, Köln, DE |
1983 – 1985 | Studienaufenthalte in Portugal, USA und Frankreich |
1992/93 | Gastprofessor am Centro de Arte e Comunicação Visual (ar.co), Lissabon, PT |
2001 | Lehrauftrag an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, DE |
2003 | Lehrauftrag an der California State University, Long Beach, Los Angeles, US |
2009 | Ernennung zum Professor |
2009 – 2017 | Professor für Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, DE |
2011 | Lehrauftrag an der Kunsthøgskolen i Oslo, NO |
2014 | Meisterklasse für Malerei an der Sommerakademie der Schönen Künste in Irsee, DE (ebenso 2015/2017) |
Preise und Auszeichnungen
1989 | Kunstpreis Genossenschaftsverband Rheinland |
Werke (Auswahl)
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Einzelausstellungen (Auswahl)
1984 | Sich selbst nie sein, Galerie Janine Mautsch, Köln, DE |
Gruppenausstellungen (Auswahl)
1983 | PROFIL, Galerie Ingo Kümmel – Stollwerck, Köln, DE |
AUSSTELLUNGEN BEI BECK & EGGELING (AUSWAHL)
Publikationen
Heribert C. Ottersbach – Studio
- Künstler: Heribert C. Ottersbach
Herausgeber: Kirsten Nordahl
Text: Kirsten Nordahl, Heribert C. Ottersbach
Design: Antonia Eggeling - Deutsch, Englisch, Italienisch
Softcover, 24,6 x 20 cm
76 Seiten, 31 Abbildungen - Beck & Eggeling Kunstverlag, 2022
ISBN 978-3-94606327-8 - 20 €
Brohm Ottersbach – Culatra Areal
- Künstler:innen: Joachim Brohm, Heribert C. Ottersbach
Herausgeber: Kirsten Nordahl
Text: Thomas Wagner
Design: www.Sehsam.de - Englisch, Deutsch
Hardcover, 24,8 x 28,8 cm
96 Seiten, 60 Abbildungen - Steidl Verlag, 2009
ISBN 978-3-86521960-2 - vergriffen
Bibliografie
Väter und Söhne, Künstlerbuch (Unikat), publiziert in Ausstellungskatalog: Väter und Söhne 1985/86, hrsg. von Karin Thomas, Museum Morsbroich, Städtisches Museum Leverkusen, Köln 1987 (Texte: Karin Thomas, Heribert C. Ottersbach) Der Protagonist, Künstlerbuch (Unikat), publiziert in: Niemandsland. Zeitschrift zwischen den Kulturen, hrsg. von Wolfgang Dreßen, Eckhart Gillen & Siegfried Radlach, Verlag Dirk Nishen, Berlin 1988, Heft 5/88, S. 55-64 (Text: Heribert C. Ottersbach) Dinge des ordentlichen Lebens, Künstlerbuch (Unikat), publiziert als Faksimileausgabe in: Dinge des ordentlichen Lebens, hrsg. von Christiane Vielhaber, Köln 1988 Heribert C. Ottersbach – Bilder und Arbeiten auf Papier 1987-1989, hrsg. von Herbert Schneidler & Karin Stempel, Städtische Galerie Regensburg / Städtisches Museum Mülheim in der Alten Post / Kunstverein Mannheim, Warlich Verlag, Meckenheim 1990 (Texte: Ralph Giordano, Herbert Schneidler, Karin Stempel, Thomas Veit) Das Walhalla-Projekt, Edition 33 Konrad Mönter, Meerbusch 1991, 4° (Text: S. D. Sauerbier) Heribert C. Ottersbach – Wider die Vollendung, hrsg. von Klaus Honnef, Rheinisches Landesmuseum, Bonn / Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, Rasch Verlag, Bramsche 1993 (Texte: Eckhart Gillen, Klaus Honnef) Walter Benjamin, Angelus Novus. Über den Begriff der Geschichte, Edition Kaldewey 20, 26 Stahldrucke mit mehrfarbigen Holzschnitten überdruckt und mit einem Textzitat von Walter Benjamin, The Kaldewey Press, New York 1993 Heribert C. Ottersbach – Erinnerte Bilder, Reihe Cantz, Cantz Verlag, Ostfildern 1995 (Texte: Karin Thomas, Heribert C. Ottersbach) Heribert C. Ottersbach – Modernebilder 1995-1999, hrsg. von Bettina Baumgärtel, Kunstmuseum Düsseldorf, DuMont Buchverlag, Köln 1999 (Texte: Bettina Baumgärtel, Eckhart Gillen, Durs Grünbein) Heribert C. Ottersbach – Künstlers Atelier, hrsg. von Martin Stather, Mannheimer Kunstverein, Wienand Verlag, Köln 2002 (Texte: Gabriele Ewenz, Martin Stather, Heribert C. Ottersbach) Ottersbach. ECHTZEIT6889, hrsg. von Hubertus Gaßner, Museum Folkwang Essen, Edition Braus, Heidelberg 2003 (Texte: Hubertus Gaßner, Thomas Wagner) Heribert C. Ottersbach – UnderCover. Von Büchern und Bildern, hrsg. von Maria Linsmann, Museum Burg Wissem, Troisdorf, Edition Braus, Heidelberg 2004 (Texte: Maria Linsmann, Marie Luise Syring) Heribert C. Ottersbach – Der therapeutische Block, Beck & Eggeling Kunstverlag, Düsseldorf 2006 (Text: Reinhard Spieler) In Erwartung der Ereignisse - Heribert C. Ottersbach - Werke ı Works 1995–2006, hrsg. von Götz Adriani, Kunsthalle Tübingen, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2007 (Texte: Durs Grünbein, Martin Hellmold, Elke Kania, Reinhard Spieler) Heribert C. Ottersbach – Portraits and Exteriors, Ben Brown Fine Arts, London 2007 (Text: Jill Lloyd) Heribert C Ottersbach – Hälfte des Lebens, hrsg. von Andrea Firmenich & Michael Buhrs, ALTANA Kulturstiftung, Bad Homburg / Museum Villa Stuck, München, Wienand Verlag, Köln 2008 (Texte: Michael Buhrs, Andrea Firmenich, Johannes Janssen) Heribert C. Ottersbach – Erziehung zur Abstraktion, hrsg. von Ralf Beil, Mathildenhöhe Darmstadt, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2008 (Texte: Ralf Beil, Kai-Uwe Hemken, Carola Kemme, Heribert C. Ottersbach) Heribert C Ottersbach – Arkadia Block, hrsg. von Hubertus Gaßner & Petra Roettig, Hamburger Kunsthalle, Kehrer Verlag, Heidelberg 2008 (Texte: Hubertus Gaßner, Petra Roettig) Brohm/Ottersbach – Culatra/Areal, hrsg. von Kirsten Nordahl, Steidl Verlag, Göttingen 2009 (Texte: Kirsten Nordahl, Thomas Wagner) Friedrich Hölderlin, Hälfte des Lebens, Edition Kaldewey 52, 14 Grafiken mit einem Gedicht von Friedrich Hölderlin in Kassette, The Kaldewey Press, New York 2009 Heribert C. Ottersbach - Piazze, hrsg. von Giovanna Nicoletti, MAG Progetto Museo Alto Garda, Arco 2010 (Text: Giovanna Nicoletti) Heribert C. Ottersbach - »Kein Bild von...« - Portraits 1996-2012, hrsg. von Klaus Gerrit Friese & Jürgen Knubben, FORUM KUNST ROTTWEIL, E.A. Seemann Verlag, Leipzig 2012 (Texte: Klaus Gerrit Friese, Karin Stempel, Thomas Wagner) Heribert C. Ottersbach – Sils Maria Waldhaus oder Ebene 4 ist heute nicht verfügbar, Galerie Haas Zürich, Zürich 2013 (Texte: Erika Költzsch, Heribert C. Ottersbach) Heribert C. Ottersbach. Bilder aus dem Proberaum. Die frühen 80er, hrsg. von Michael Beck & Ute Eggeling, Beck & Eggeling Kunstverlag, Düsseldorf 2013 (Text: Karin Thomas) ICONs, Akira Ikeda Gallery, Tokyo 2013 (Text: Heribert C. Ottersbach) Heribert C. Ottersbach. MozArt, hrsg. von Galerie Salis, Salzburg, Beck & Eggeling Kunstverlag, Düsseldorf 2016 (Text: FK Blaustein) Umständehalber abzugeben, hrsg. von Michael Beck & Ute Eggeling, Beck & Eggeling Kunstverlag, Düsseldorf 2016 (Text: FK Blaustein) Identität und Gelände, hrsg. von Michael Beck & Ute Eggeling, Beck & Eggeling Kunstverlag, Düsseldorf 2019 (Text: Wolfgang Ullrich) Heribert C. Ottersbach Studio, hrsg. von Kirsten Nordahl, Beck & Eggeling Kunstverlag, Düsseldorf 2022 (Text: Kirsten Nordahl) |
WEITERFÜHRENDE LITERATUR (Auswahl) / OTHER BOOKS AND PUBLICATIONS (selection) Karin Thomas, Zweimal deutsche Kunst nach 1945. 40 Jahre Nähe und Ferne, DuMont Buchverlag, Köln 1985, S. 243, Abb. 230 deutschlandbilder. Kunst aus einem geteilten Land, hrsg. von Eckhart Gillen, DuMont Buchverlag, Köln 1997, S. 385-389, 636, Abb. 347 German Art from Beckmann to Richter. Images of a Divided Country, hrsg. von Eckhart Gillen, DuMont Buchverlag / Yale University Press, Köln 1997, S. 353-357, 532, Abb. 347 Karin Thomas, Bis heute. Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert, DuMont Buchverlag, Köln 1998, S. 411, Abb. 203 Bettina Baumgärtel, „Heribert C. Ottersbach“ in: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, hrsg. von Lothar Romain & Detlef Bluemler, Weltkunst und Bruckmann Verlage, München 2001, Ausgabe 56, Heft 29 Karin Thomas, Kunst in Deutschland seit 1945, DuMont Literatur und Kunst Verlag, Köln 2002, S. 389-393 Durs Grünbein, „Vom Unkenntlichwerden der Bilder - für Heribert C. Ottersbach“ in: Antike Dispositionen: Aufsätze, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005, S. 131-133 Heribert C. Ottersbach, „Die Malerei entlässt ihre Patienten. Das Scheitern der Moderne und die unerwartete neue Freiheit“ in: Forum Kommune, Nr. 3/07, Frankfurt am Main 2007, S. 70-81 Thomas Wagner, „Restlicht der Moderne“ in: art-Das Kunstmagazin, Nr. 3/08, Hamburg 2008, S. 30-38 Eckhart Gillen, Feindliche Brüder. Der kalte Krieg und die deutsche Kunst 1945-1990, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2009, S. 455-456, Abb. 69 Karin Thomas, Blickpunkt Moderne. Eine Geschichte der Kunst von der Romantik bis heute, DuMont Buchverlag, Köln 2010, S. 419, Abb. 137 Bernd Hüppauf, „Eine neue Unschärfe“ in: Unscharf. Nach Gerhard Richter, hrsg. von Hubertus Gaßner & Daniel Koep, Hamburger Kunsthalle, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2011, S. 34-49, Abb. 3 Clemens von Lucius, 75 Artist Books: The Kaldewey Press, New York: A Catalogue Raisonné, Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2011, S. 20, 23, 26, 97, 126, 201, 307, 345 Aus Passion. Die Sammlung Hanck im Museum Kunstpalast, Düsseldorf, hrsg. von Stefanie Ippendorf, Gunda Luyken & Beat Wismer, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Wienand Verlag, Köln 2012, S. 27-28, 329, Abb. S. 34-35 Julia Wirxel, Idyllen in der zeitgenössischen Kunst (=Kunst und Kulturwissenschaft in der Gegenwart, Band 5, hrsg. von Doris Schumacher-Chilla), ATHENA-Verlag, Oberhausen 2012, S. 17-18, Abb. 1 S. 17 Kirsten Nordahl, „Heribert C. Ottersbach“ in: PARNASS 2/2016, Wien 2016, S. 114-115 Heribert C. Ottersbach, „Bilderfluten, Shared Images, geliked oder nicht – all das ergibt noch kein Bild“ in: 95 Anschläge. Thesen für die Zukunft, hrsg. von Friederike von Bünau & Hauke Hückstädt, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2017, S. 161-162 |