Joachim Elzmann. Mikado
Gleich einer erstarrten Wassersäule ergießt sich eine filigrane Masse vertikal von oben in den Raum. Oder ist es eher ein erkalteter, gefrorener Luftstrom, der von unten durch die Dachluke nach oben zu entströmen scheint? Ätherisch-transparent, materiell kaum fassbar, fragil und von unerhörter kristalliner Leichtigkeit – und doch wie mit dem Seziermesser klar und scharf geformt, organisch sich in verschiedene Raumdimensionen entwickelnd, erscheint das Gebilde wie eine Molekül-Fata-Morgana, eine verdampfende Wolke in erstarrtem Aggregatzustand.
(Reinhard Spieler, Joachim Elzmann – Mikado, in Joachim Elzmann »Mikado«, Darling Publications, Köln, 2007)