Stefan à Wengen. Boo!-tiful. 100 Boo!-ties

Beck & Eggeling freut sich, die neue Werkserie »Boo!-tiful« von Stefan à Wengen exklusiv und erstmals in der Einzelausstellung »Boo!-tiful. 100 Boo!-ties« zu präsentieren.

»Boo!-tiful« – was verbirgt sich hinter dem außergewöhnlichen Titel? Nun, er ist raffiniert gewählt, vereint er in sich zwei gegensätzliche Pole – das Erschrecken und das Schöne – und benennt damit treffend den inhaltlichen Fokus der 2020 begonnenen Werkserie. Der zweiteilige Titel, der wie eine Dichotomie klingen mag, läßt erahnen, was sich in den Motiven eindeutig widerspiegelt. Die sogenannten »Boo!-ties«, so bezeichnet Stefan à Wengen – augenzwinkernd – zusammenfassend die einhundert Arbeiten seiner neuen Werkserie, zeigen skurrile Monstergestalten, die ihre den Schrecken und der Ohnmacht erliegenden, weiblichen Opfer – die Schönen – zumeist in ihren Armen tragen oder sie aktiv mit ihrem gruseligen Erscheinungsbild ängstigen. Es sind fast ausnahmslos Szenen aus sogenannten B-Movies, die in den 30er Jahren in Hollywood entstanden und heute einen Kult-Status genießen. Gerade weil diese meistens im Horror- oder Science-Fiction-Genre angesiedelten Filme mit einem niedrigen Budget gedreht wurden und damit aus heutiger Sicht unfreiwillig komisch sind. Schaurige Monster die damals für Grusel sorgten, bewirken heute ein Schmunzeln.

Obschon Themen wie das Unheimliche, das Fremde oder Furcht die Motive seiner Malerei bestimmen, interessiert den Künstler in seinen neuen Arbeiten weniger der Aspekt des Horrors. Es geht vielmehr um die tragische Figur des Monsters mit Blick auf die Etymologie des Begriffs. Monster oder Monstrum stammen vomlateinischen Verb monere, von Monieren ab,...

»Boo!-tiful« – was verbirgt sich hinter dem außergewöhnlichen Titel? Nun, er ist raffiniert gewählt, vereint er in sich zwei gegensätzliche Pole – das Erschrecken und das Schöne – und benennt damit treffend den inhaltlichen Fokus der 2020 begonnenen Werkserie. Der zweiteilige Titel, der wie eine Dichotomie klingen mag, läßt erahnen, was sich in den Motiven eindeutig widerspiegelt. Die sogenannten »Boo!-ties«, so bezeichnet Stefan à Wengen – augenzwinkernd – zusammenfassend die einhundert Arbeiten seiner neuen Werkserie, zeigen skurrile Monstergestalten, die ihre den Schrecken und der Ohnmacht erliegenden, weiblichen Opfer – die Schönen – zumeist in ihren Armen tragen oder sie aktiv mit ihrem gruseligen Erscheinungsbild ängstigen. Es sind fast ausnahmslos Szenen aus sogenannten B-Movies, die in den 30er Jahren in Hollywood entstanden und heute einen Kult-Status genießen. Gerade weil diese meistens im Horror- oder Science-Fiction-Genre angesiedelten Filme mit einem niedrigen Budget gedreht wurden und damit aus heutiger Sicht unfreiwillig komisch sind. Schaurige Monster die damals für Grusel sorgten, bewirken heute ein Schmunzeln.

Obschon Themen wie das Unheimliche, das Fremde oder Furcht die Motive seiner Malerei bestimmen, interessiert den Künstler in seinen neuen Arbeiten weniger der Aspekt des Horrors. Es geht vielmehr um die tragische Figur des Monsters mit Blick auf die Etymologie des Begriffs. Monster oder Monstrum stammen vom lateinischen Verb monere, von Monieren ab, das wiederum beanstanden oder bemängeln bedeutet. Und das Monstrum ist nunmal mit dem Mangel des Monströsen, der Hässlichkeit ausgestattet. Die Bestimmung des Monströsen erfolgt immer wieder in der Gegenüberstellung zum Schönen. Ob in Gestalt des King Kong oder Dracula, in den B-Filmen dreht es sich immer um die Schöne und das Biest. Letzteres verliebt sich schließlich in die Schöne. So ist das hässliche Geschöpf nicht einfach ein Monster, sondern eines mit Charakter gar mit Seele, das sich auch nur nach Liebe und Zuneigung sehnt. In Wahrheit sind es also Liebesgeschichten.

Während der Film eine Geschichte erzählt, wird bei den Bildern à Wengens die Handlung letztlich vom Betrachter erdacht. Die Malerei bringt bekanntlich unbewegte Bilder hervor und so bleibt es hier im Uneindeutigen, ob die Schöne nun entführt oder doch gerettet wird; ob sie die Kreatur fürchtet oder dem Reiz des edlen Monsters verfällt. Die Interpretation liegt im Auge des Betrachters. Ähnlich verhält es sich mit dem Schrei. Was bezeugt der Schrei? Zeugt sein Anblick von Erschrockenheit oder ist allein sein Anblick erschreckend? Edvard Munchs Der Schrei, ein Schlüsselbild der Kunstgeschichte, ist zu einem zeitlosen Ausdruck menschlicher Angst geworden. Doch lässt in den Monsterfilmen die übertriebene Mimik die schreiende Figur oftmals selbst wie ein Gespenst erscheinen.

Der Rückgriff auf die Medienwelt ist nicht untypisch für einen in den achtziger Jahren im Zeichen der sogenannten Pictures Generation künstlerisch Sozialisierten, gleichwohl à Wengen seine Arbeiten nicht als Appropriation Art versteht. Die neuen Arbeiten sind Monotypien auf Leinwand, die à Wengen in einer eigens von ihm entwickelten Transfertechnik, die auf einem Abklatschverfahren beruht, geschaffen hat. Es sind Unikate, die durch das Monotypie-Verfahren unvermeidbare Kratzer und Abnutzungsstellen aufweisen wodurch die Arbeiten älter und dadurch um so mehr verbürgter erscheinen. Der goldene Grund verstärkt diesen Eindruck, lässt er doch, zusätzlich durch das gewählte kleine Format, an byzantinische oder russische Ikonen denken. Kult- und Heiligenbilder die verehrt wurden. Ein genialer Coup des Malers – erlangten doch auch Schauspieler*innen durch Filmrollen schon zur goldenen Ära Hollywoods einen Kultstatus, wurden zu Ikonen emporgehoben und vergöttert. Ein kulturelles und gesellschaftliches Phänomen, das heute in immer schnellerer Folge sogenannte Superstars hervorbringt. Verzückt durch eigene Assoziationen und Erinnerungen findet man sofort Zugang zu den neuen Arbeiten von Stefan à Wengen, die immer wieder Neues entdecken lassen.

BECK & EGGELING INTERNATIONAL FIANE ART · DÜSSELDORF · VIENNA — INFO@BECK-EGGELING.DE · WWW.BECK-EGGELING.DE

BILKER STR. 5 & 4 – 6 · D - 40213 DÜSSELDORF · T +49 211 4915890 — MARGARETENSTRASSE 5 /19 · A -1040 WIEN · T +43 1 581 1956