Photographie
Ursula Schulz-Dornburg dokumentiert die zeitlose Realität geschichtsträchtiger Orte mit Weitsicht, Präzision, Feingefühl und mit kompositorischer Souveränität. Ihre photographische Handschrift ist die Inszenierung des Dokumentarischen.
In den 1970er‒Jahren bereist sie Pagan, einstige Residenzstadt eines früheren gleichnamigen Königreichs im heutigen Myanmar: eine mit unzähligen Tempeln und Pagoden übersäte Steppenlandschaft. Jahrhunderte alte Buddha Statuen sind der Verwahrlosung und dem zerstörenden Einfluss von Mensch und Zeit gnadenlos ausgeliefert.
2006 porträtiert sie den Berg Ararat aus der Distanz, ähnlich wie ihn die Armenier nur aus der Ferne über die türkische Landesgrenze hinweg betrachten können. Ein mythischer Berg, eingefroren in einer Reihe zeitloser durch die Witterung stimmungsvoll aufgeladener Momente. Format und Ausschnitt der Bilder suggerieren Nähe. Doch für Armenier steht der Berg, majestätisch, einer fata morgana ähnlich, unnahbar am Horizont.