Munch. Nolde. Kirchner.

Drei Künstler, die für den Expressionismus stehen: Edvard Munch als Vorreiter und Wegbereiter, Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner als expressive »Superstars« – jeder auf seine Art und Weise bahnbrechend für die Kunstentwicklung im 20. Jahrhundert.

Man kannte sich: Nolde war 1906 Mitglied in der Künstlergruppe Brücke, zu dessen führenden Köpfen Kirchner gehörte. Doch schon nach wenigen Monaten trennte sich Nolde 1907 wieder von den jüngeren Künstlern. Im selben Jahr begegnete er Munch in Berlin, dessen Arbeiten ihn zuvor schon begeistert hatten. Fasziniert von Munchs Werk waren auch die Brücke-Künstler, die vergeblich versuchten, den norwegischen Künstler für gemeinsame Projekte zu gewinnen. Erst 1912, als sich das Ende der Brücke schon abzeichnete, begegneten sich Kirchner und Munch in der Kölner Sonderbund-Ausstellung.
Enger sollte der persönliche Kontakt unter den drei Künstlern nie werden, doch nahmen sie durchaus die Entwicklung der anderen aus der Ferne wahr – sowohl mit abgrenzenden Urteil wie Kirchner, als auch mit künstlerischer Wertschätzung wie Munch.

Parallel zur großen Munch-Ausstellung in der Kunstsammlung NRW präsentiert Beck & Eggeling vom 9. Oktober bis zum 21. Dezember 2019 Aquarelle, Zeichnungen und Graphiken der drei Künstler. Sie offenbaren den Blick auf den Menschen, als Individuum, auf Mann und Frau, auf Zweisamkeit und Vereinzelung und auf die Natur, als Metapher von Vitalität und Ausdruck der inneren Gefühlswelt.

In der Zusammenschau zeigen sich formale und inhaltliche Parallelen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Munch hatte mit seinem Werk die künstlerischen Freiräume vorbereitet, die Nolde und Kirchner selbständig und unabhängig für sich zu nutzen wussten.Deutlich wird dies bei den Ar...

Man kannte sich: Nolde war 1906 Mitglied in der Künstlergruppe Brücke, zu dessen führenden Köpfen Kirchner gehörte. Doch schon nach wenigen Monaten trennte sich Nolde 1907 wieder von den jüngeren Künstlern. Im selben Jahr begegnete er Munch in Berlin, dessen Arbeiten ihn zuvor schon begeistert hatten. Fasziniert von Munchs Werk waren auch die Brücke-Künstler, die vergeblich versuchten, den norwegischen Künstler für gemeinsame Projekte zu gewinnen. Erst 1912, als sich das Ende der Brücke schon abzeichnete, begegneten sich Kirchner und Munch in der Kölner Sonderbund-Ausstellung.
Enger sollte der persönliche Kontakt unter den drei Künstlern nie werden, doch nahmen sie durchaus die Entwicklung der anderen aus der Ferne wahr – sowohl mit abgrenzenden Urteil wie Kirchner, als auch mit künstlerischer Wertschätzung wie Munch.

Parallel zur großen Munch-Ausstellung in der Kunstsammlung NRW präsentiert Beck & Eggeling vom 9. Oktober bis zum 21. Dezember 2019 Aquarelle, Zeichnungen und Graphiken der drei Künstler. Sie offenbaren den Blick auf den Menschen, als Individuum, auf Mann und Frau, auf Zweisamkeit und Vereinzelung und auf die Natur, als Metapher von Vitalität und Ausdruck der inneren Gefühlswelt.

In der Zusammenschau zeigen sich formale und inhaltliche Parallelen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Munch hatte mit seinem Werk die künstlerischen Freiräume vorbereitet, die Nolde und Kirchner selbständig und unabhängig für sich zu nutzen wussten. Deutlich wird dies bei den Arbeiten auf Papier, wo die innovative und unkonventionelle Gestaltungsweise aller drei Künstler unmittelbar zum Ausdruck kommt. In der radikalen Reduktion der Darstellung und in dem neuen Umgang mit Farbe, Linie und Fläche entfaltet sich die dramatische Kraft des Expressionismus mit ganzer Wucht.

Die Aquarellen und Zeichnungen, die in der Ausstellung zu sehen sind, stammen vielfach aus Privatbesitz. Gezeigt werden auch technisch geniale Lithografien und Radierungen von Emil Nolde aus der Nolde Stiftung Seebüll. Die Werke von Edvard Munch stammen aus einer norwegischen Privatsammlung und wurden vom Vater des jetzigen Besitzers teilweise direkt bei Munch erworben. Seit Jahrzehnten sind sie nun zum ersten Mal wieder öffentlich zu sehen: Zeichnungen und einst skandalöse Drucke, darunter vom Künstler kolorierte Arbeiten und experimentelle Abzüge mit Unikatcharakter.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Edvard Munch, Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner