Chris Reinecke. Zeit und Arbeit. Momente – Werke von 1965 bis 2016

Beck & Eggeling freut sich, das Werk der Düsseldorfer Künstlerin Chris Reinecke anlässlich ihres 80. Geburtstages in einer umfangreichen, retrospektiv angelegten Einzelausstellung zu präsentieren. Die Galerie zeigt Papiercollagen, Objekte, Zeichnungen, Aktionsrelikte und Bilder von 1965 bis heute.

Die Werkschau mit einem Fokus auf der aktuellen Produktion versammelt neben Papiercollagen, Objekten, Zeichnungen und Aktionsrelikten aus fünf Jahrzehnten auch Bilder der 1970er und frühen 1980er Jahre. Diese – bislang kaum bekannten – Beispiele für Malerei stellen in Bezug auf die Betrachtung von Reineckes Gesamtwerk einen verblüffenden „missing link“ dar: Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen, großformatigen, raumgreifenden Papiercollagen wird anschaulich, wie stark hier konzeptuelle und malerische Aspekte zusammenwirken. Indem die Künstlerin mehrere, meist aus verschiedenen Entstehungszeiten und Kontexten stammende, Bildteile übereinanderlegt und miteinander verschränkt, kommen Zeitlichkeit und Prozesshaftigkeit ins Bild.

Deutlich wird zudem eine faszinierende Kontinuität ihres Interesses an Themen, die sich wie rote Fäden durch das Werk ziehen: Nicht hierarchisch, demokratisch, anti-autoritär – Chris Reineckes grenzüberschreitende, auf Sensibilisierung und Erweiterung gesellschaftlichen Bewusstseins, auf Unterminierung tradierten weiblichen und männlichen Rollenverhaltens, zeitweise auf radikale politische Veränderung abzielende Arbeit ist in ihrer chronologischen Entwicklung ab 1967 eingebettet in die Studentenbewegung. An der Düsseldorfer Kunstakademie entwickelte sie früh ihren eigenständigen Ansatz im produktiven Spannungsfeld extrem gegensätzlicher Pole (Gerhard Hoehme, Karl Otto Götz – Joseph Beuys). Von 1968 bis 1970 arbeitetesie gemeinsam mit Jörg Immendor...

Die Werkschau mit einem Fokus auf der aktuellen Produktion versammelt neben Papiercollagen, Objekten, Zeichnungen und Aktionsrelikten aus fünf Jahrzehnten auch Bilder der 1970er und frühen 1980er Jahre. Diese – bislang kaum bekannten – Beispiele für Malerei stellen in Bezug auf die Betrachtung von Reineckes Gesamtwerk einen verblüffenden „missing link“ dar: Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen, großformatigen, raumgreifenden Papiercollagen wird anschaulich, wie stark hier konzeptuelle und malerische Aspekte zusammenwirken. Indem die Künstlerin mehrere, meist aus verschiedenen Entstehungszeiten und Kontexten stammende, Bildteile übereinanderlegt und miteinander verschränkt, kommen Zeitlichkeit und Prozesshaftigkeit ins Bild.

Deutlich wird zudem eine faszinierende Kontinuität ihres Interesses an Themen, die sich wie rote Fäden durch das Werk ziehen: Nicht hierarchisch, demokratisch, anti-autoritär – Chris Reineckes grenzüberschreitende, auf Sensibilisierung und Erweiterung gesellschaftlichen Bewusstseins, auf Unterminierung tradierten weiblichen und männlichen Rollenverhaltens, zeitweise auf radikale politische Veränderung abzielende Arbeit ist in ihrer chronologischen Entwicklung ab 1967 eingebettet in die Studentenbewegung. An der Düsseldorfer Kunstakademie entwickelte sie früh ihren eigenständigen Ansatz im produktiven Spannungsfeld extrem gegensätzlicher Pole (Gerhard Hoehme, Karl Otto Götz – Joseph Beuys). Von 1968 bis 1970 arbeitete sie gemeinsam mit Jörg Immendorff und anderen Mitgliedern der Lidl-Gruppe an alternativen Modellen für Lernen, Lehren und Arbeit in der Gesellschaft.

Bis heute steht die präzise, gleichsam forscherische Beobachtung – des sie umgebenden gesellschaftlichen und politischen Raums, sowie natur- und kulturwissenschaftlicher Prozesse – im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit. Reineckes Texte stehen in anregendem Kontrast zur sensiblen Haptik der meist aus ephemeren Materialien produzierten Objekte, die das Veränderliche, Flexible, Prozesshafte als Möglichkeiten von Bewegung in der Gesellschaft sichtbar machen. Das gleichermaßen sinnliche wie konzeptuelle Werk lässt dem Betrachter viel Spielraum, bedeutet immer auch ein Angebot: für eigene Bewegung, Handlung und Aktion.

Publikationen

Chris Reinecke. Zeit und Arbeit. Momente.

Chris Reinecke. Zeit und Arbeit. Momente.

  • Künstlerin: Chris Reinecke
    Herausgeber: Susanne Rennert
    Text: Susanne Rennert
    Design: Beck & Eggeling (Antonia Eggeling)
  • Englisch, Deutsch
    Hardcover, 28,5 x 24 cm
    128 Seiten, 68 Abbildungen
  • Beck & Eggeling Kunstverlag, 2016
    ISBN 978-3-94606304-9
  • 28 €
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